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Elisa Daliot

Der Prozess der Keramikherstellung

Du möchtest gerne deine eigene Keramik herstellen, weißt aber noch nicht wie? Hierfür habe ich den Prozess der Keramikherstellung step-für-step für dich niedergeschrieben.



1. Materialien besorgen

Zuerst solltest du klären, welche Materialien du brauchst. Hier eine kurze Liste zu den wichtigsten Materialien bzw. Werkzeugen:

  • Tonmasse (Ich verwende hier am liebsten Steinzeugton von Sibelco, weil er sich sehr gut für Geschirr eignet)

  • Engoben/Glasuren/Unterglasurfarben

  • Schneidedraht (um den Ton in kleinere Stücke zu unterteilen)

  • Pinsel (zum Auftragen von Farbe)

  • Schlicker (Nasser Ton, zum verbinden von Tonstücken)

  • Schwamm

  • Kleiner Schwamm mit Griff (verwende ich, um die Verbindungsstelle zum Henkel zu verschönern)

  • Silikonpinsel (verwenden ich, um den Henkel anzubringen)

  • Nudelholz (zum Ausrollen von Tonplatten)

  • Plastikfolie (um die Werke gleichmäßig trocknen zu lassen)


2. Arbeitsfläche vorbereiten

Der Untergrund für deine Töpferarbeit sollte saugfähig, frei von Rückständen und groß genug sein. Als Untergrund eignet sich unbehandeltes Holz oder Gips am besten.


3. Ton vorbereiten

Gut vorbereiteter Ton ist der Schlüssel zum Erfolg. Durch Schlagen und Kneten werden Lufteinschlüsse beseitigt und die Tonpartikel neu ausgerichtet. Dieser Vorgang erleichtert vor allem das Töpfern an der Drehscheibe.


4. Ton formen

Daumendrucktechnik

Plattentechnik

Wulsttechnik

Drehen

Die Daumendruck-technik bietet den besten Einstieg in das Arbeiten mit Ton.

Ein gleichmäßiger Rhythmus und sich wiederholende Bewegungen sorgen für eine gleichmäßige Dicke und Form.

Hier wird der Ton zuerst ausgerollt. Dann kann er in Stücke geschnitten werden und zu verschiedenen Formen verarbeitet werden. Meistens werden diese Tonplatten mit Über-, Sturz- und Eindrückformen geformt.

Von Hand oder in einer Presse geformte Tonwülste sind das perfekte Material für den Aufbau von Hand. Die Wülste werden aufeinander gestapelt und anschließend verstrichen, um eine glatte Oberfläche zu kreieren.

Das Formen auf einer rotierenden Töpferscheibe bezeichnet mal als Drehen. Hat man die Technik erlernt und eingeübt, ist jede (runde) Form realisierbar. Das wichtigste und das schwierigste am Drehen stellt das Zentrieren der Tonmasse dar.

5. Henkeln & Dekorieren

Nachdem das geformte Werkstück etwas getrocknet hat, können Henkel oder Verzierungen hinzugefügt werden. Fürs Henkeln wird Schlicker (nasser Ton) verwendet. Dieser fungiert als Klebstoff zwischen den beiden Tonstücken. Zum Dekorieren können Stempel, Modellierschlingen oder Strukturroller verwendet werden.


6. Werkstücke trocknen lassen

Nach der Formgebung und dem Dekorieren sollten die Werkstücke für ca. eine Woche trocknen. Dies dient dazu, dass das Quellwasser aus dem Ton verdunsten kann. Solltest du mit Engoben arbeitet, kannst du diese in diesem Schritt auftragen.


7. Der Roh- bzw. Schrühbrand

Nachdem das Quellwasser verdunstet ist beinhaltet das Werkstück immer noch eine Menge an Kristallwasser. Dieses Kristallwasser entweicht dem Ton nun während des Brennvorganges bis ca. 600 Grad. Ab 200 Grad kann das Werkstück nicht mehr in Wasser aufgelöst werden. Nach diesem Brennvorgang entsteht der sogenannte „Tonscherben“. Er ist zwar hart, aber immer noch porös, um die Glasuren im nächsten Schritt aufnehmen zu können.


8. Das Glasieren

Glasuren sind, wie der Name schon sagt, Gläser. Sie werden auf den Tonscherben aufgetragen, um die Oberfläche zu versiegeln. Die Gefäße werden damit wasserdicht gemacht. Glasuren können mit dem Pinsel aufgetragen, übergossen oder aufgesprüht werden.Um detaillierte Designs auf deine Keramik zu zeichnen, solltest du Unterglasurfarben verwenden. Diese verrinnen nämlich nicht. Danach musst du bei den meisten Marken, wie es der Name schon sagt, noch eine transparente Glasur auftragen.



9. Der Glasurbrand

Dieser ist notwendig, um die aufgetragenen Glasuren auszuschmelzen und mit dem Stück zu verbinden. Die maximale Temperatur ist abhängig vom Schmelzbereich der aufgetragenen Glasur und des Tones.


10. Glasurreste abschleifen

Oft kommt es dazu, dass eine Glasur zu sehr rinnt oder dass das Trennmittel der Brennplatten auf der Unterseite kleben bleibt. Hierfür verwende ich einen Schleifaufsatz auf meiner Töpferscheibe. Solltest du keine Töpferscheibe haben, kannst du hierfür am besten einen Diamantschleifstein verwenden.


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