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Elisa Daliot

Zentrieren auf der Töpferscheibe - So gelingt's!

Du hast Probleme beim Zentrieren der Tonmasse auf deiner Töpferscheibe und weißt einfach nicht mehr weiter? Glaub mir - an diesem Punkt war ich auch schon. Gute Nachricht: Ich habs da rausgeschafft!


Nachdem ich weiß, mit wie viel Blut (wortwörtlich, meine Hände waren blutig vom Drehen) und Schweiß das Zentrieren am Anfang verbunden war, möchte ich dir heute ein paar meiner Tipps mitgeben.




Die Vorbereitung fürs Zentrieren an der Scheibe


Das Widderkopf- oder Spiralkneten

Es mag unwichtig erscheinen, aber für den Anfang ist es unheimlich wichtig, dass du deinen Ton knetest. Und zwar nicht irgendwie, sondern mit der Widderkopf-Knettechnik. Die wird dir helfen, dass die Luftbläschen aus dem Ton entweichen. Solltest du diesen Schritt nämlich auslassen, wird dir später das Zentrieren, aber vor allem das Wände-ziehen schwerfallen.


Die Menge an Ton

Nimm dir erst mal nicht zu viel vor, aber auch nicht zu wenig. Hier empfehle ich bei meinen Kursen immer, eine Handgroße-Menge zu nehmen. Oft sind das so um die 300-400 g Ton.


Die richtige Töpferscheibe

Ich habe mir mal einfach so aus Neugierde eine Töpferscheibe um 150,00 Euro auf Amazon bestellt. Einfach, weil ich wissen wollte, ob sie was taugt. Lass es mich zusammenfassend kurz schildern: Ich wollte in etwa 300 g Ton auf der Scheibe zentrieren. Nach einer Minute wusste ich, das wird nichts. Die Scheibe blieb einfach stehen, sobald ich ein bisschen Druck von oben gab. Das ist dann natürlich (fast) unmöglich, den Ton zu zentrieren. Für eine gute Töpferscheibe muss man leider etwas in die Tasche greifen. Ich würde mir zB keine Scheibe unter 900,00 Euro kaufen. Sei dir also im Klaren, dass auch deine Scheibe an deinen Zentrierungsschwierigkeiten schuld sein kann.


Zentrieren an der Töpferscheibe

Das Zentrieren auf der Töpferscheibe


Die richtige Sitzposition

Für mich ist das eigentlich der wichtigste Punkt. Auf dem Bild über diesem Absatz siehst du, dass ich mit meinem Hocker in etwa auf der gleichen Höhe sitze wie die Scheibe. Ich sitze außerdem so dicht an der Scheibe, dass meine seitlichen Oberschenkel den Spritzschutz berühren (bzw. sogar ein bisschen einquetschen). Das hilft mir, dass ich so stabil wie möglich sitze.


Deine Ellenbogen

Oder vielleicht ist doch das der wichtigste Punkt. In meinen Kursen muss ich das fast durchgehend erwähnen. Es ist unabdinglich, dass du deine Ellenbogen in deiner Hüfte verankerst. Vor allem bei deinem linken Arm, der bei mir wie eine Schiene fungiert.


Die Körperspannung

Auch wenn das Töpfern auf Social-Media immer so einfach und entspannend aussieht, ist es mit Kraft verbunden. Vor allem während des Zentrierens. Hier ist wirklich mein ganzer Oberkörper von meinen Schultern bis zum Bauchnabel angespannt. Meine Kursteilnehmer sind oft überrascht, was passiert, wenn sie ihre Muskeln anspannen - dann läufts plötzlich rund.


Deine Handhaltung

Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, jeder machts ein bisschen anders. Ich kann dir nur meinen optimalen Weg des Zentrierens erklären.


  1. Mein linker Arm fungiert fast wie eine Schiene. Der Ellbogen ist in meiner Hüfte verankert und meine linke Handunterseite berührt den Ton zwischen sieben und acht Uhr.

  2. Mein rechter Arm ist ebenfalls in meiner Hüfte verankert. Er arbeitet jedoch fast ausschließlich mit den drei Fingern, dem Ringfinger, dem Mittelfinger und dem Zeigefinger. Wichtig ist hier, dass ich wirklich mit den Fingerspitzen arbeite. Diese platziere ich gegenüber vom linken Handballen. Also zwischen ein und zwei Uhr.

  3. Meine beiden Handgelenke berühren sich ständig. Dieser Griff stabilisiert deine Hände und hilft dir dabei, den Ton in die Mitte zu bekommen.

  4. Meinen linken Daumen platziere ich über der Mitte des Tonklumpens. Damit kann ich den Ton wieder nach untern drücken.


Zentrieren lernen an der Töpferscheibe

Der Prozess

Ein wahlloses Hin- und Herdrücken funktioniert hier leider nicht. Jetzt musst du probieren, den Ton zwischen deinen Händen einzuschließen. Drücke deine drei Finger in Richtung deiner linken Handunterseite. So kommt der Ton etwas in die Höhe. Danach drückst du den Klumpen wieder mit deinem verlängerten linken Daumen nach unten. Vergiss dabei nicht auf deine drei Finger, die müssen auch beim Herunterdrücken dagegen drücken. Diesen Vorgang wiederholst du nun so oft, bis sich der Klumpen ohne zu eiern auf der Scheibe dreht.


Vergiss nicht: Der Prozess des Zentrierens ist nichts, was man über Nacht lernt. Das braucht Zeit und vor allem Geduld. Auch dir wird früher oder später der Knopf aufgehen. Ich glaub an dich.





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