Du möchtest gerne deine eigene Keramik herstellen, aber hast (noch) keine Töpferscheibe? Kein Problem. Mit einfachen Methoden und wenigen Werkzeugen kannst du ganz einfach bei dir zu Hause eigene Figuren, Tassen oder Teller kreieren.
Was brauche ich zum Töpfern für zu Hause?
Je nach Töpfermethode benötigt man unterschiedliche Werkzeuge bzw. Materialien. Diese Dinge brauchst du immer:
Saugfähiger Untergrund (Holz/Gips)
Tonmassen (wie zB diese Steinzeugmasse)
Keramiknadel
Das brauchst du noch zusätzlich, wenn du deine Werke mittels Plattentechnik erstellen willst:
Was brauche ich zum Glasieren?
Schleifpapier
Glasuren/Unterglasurfarben
Wie erstelle ich meine eigene Keramik zu Hause?
Grundsätzlich sollte man sich hier nicht von den typischen Techniken einschränken lassen. Hier kannst du auch einfach einmal ausprobieren. Wenn du aber wissen möchtest, wie andere ihre Keramik formen - eine kurze Einführung ins Thema "Ton formen":
Daumendrucktechnik Die Daumendrucktechnik bietet den besten Einstieg in das Arbeiten mit Ton. Ein gleichmäßiger Rhythmus und sich wiederholende Bewegungen sorgen für eine gleichmäßige Dicke und Form.
Plattentechnik Hier wird der Ton zuerst ausgerollt, damit er dann in Stücke geschnitten werden und zu verschiedenen Formen verarbeitet werden kann. Meistens werden diese Tonplatten mit Über-, Sturz- und Eindrückformen geformt.
Wulsttechnik Von Hand oder in einer Presse geformte Tonwülste sind das perfekte Material für den Aufbau von Hand. Die Wülste werden aufeinandergestapelt und anschließend verstrichen, um eine glatte Oberfläche zu kreieren.
Was passiert nach dem Modellieren mit meinen Werken?
Nachdem du mit der Form deiner Keramik zufrieden bist, solltest du deine Werke mindestens für eine Woche lufttrocknen lassen. Am besten so gleichmäßig wie möglich (zB unter einer Malerfolie).
Danach kannst du dich auf die Suche nach einer Brennmöglichkeit machen. Meistens gibt es Privatpersonen, Schulen oder Keramikbedarfsläden, die einen Brennofen besitzen und einen Brennservice anbieten. Sobald du eine Möglichkeit gefunden hast, kannst du deine Werke das erste Mal brennen lassen. Für den Rohbrand wird meistens eine Brenntemperatur von 900-950 Grad Celsius gewählt.
Nach dem Rohbrand kannst du dich, um das verzieren deiner Keramik kümmern. Das kannst du mit Unterglasurfarben und einer Transparentglasur machen oder mit Glanz-, Effekt- oder Matt-Glasuren. Für den Anfang würde ich hier bereits vorgemischte Flüssigglasuren (von Botz, Amaco, Welte oÄ) empfehlen. Bitte achte darauf, dass die Temperaturbereiche deines Tons und deiner Glasuren einander einschließen.
Nachdem du deine Werke mit Farbe verschönert hast, muss die Keramik erneut gebrannt werden, im sogenannten Glasurbrand. Je nach Tonart unterscheidet sich hier die Brenntemperatur. Erkundige dich unbedingt, mit welcher Brenntemperatur dein Brennservice arbeitet.
Nach dem Glasurbrand sind deine Werke nun so weit funktionsfähig. Sollten dir irgendwelche rauen Stellen an deiner Keramik auffallen, kannst du diese noch mit einem Diamantschleifstein abschleifen.
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